Regeln für die virtuelle Lizenzierung - Überblick
Viele Unternehmen verwenden virtualisierte Umgebungen, um Kosten bei der Infrastruktur einzusparen. Da viele Anbieter unterschiedliche Lizenzierungsrichtlinien für die Virtualisierung verwenden, stellen diese Umgebungen eine große Herausforderung dar, wenn es darum geht, die Compliance bei der Softwarelizenzierung sicherzustellen und die günstigsten Lizenzierungsoptionen für ein Unternehmen zu ermitteln. DTS kann dabei helfen, diese Probleme zu lösen.
Erste Schritte
Sie müssen zwei Arten von Regeln konfigurieren, um Lizenzen innerhalb Ihrer virtualisierten Umgebung zu verwalten:
- VMWare vCenter-Regeln stellen eine Verbindung mit der vCenter-Datenbank her und importieren ESX-Hostserverdaten und virtuelle Geräteinformationen in die Inventardatenbank.
- Datacenter-Produktregeln übernehmen für Ihre Software die erweiterten Lizenzierungsrichtlinien eines Anbieters und ermitteln für Ihr Unternehmen die günstigsten Lizenzierungsoptionen.
Konfigurieren von VMWare vCenter-Regeln
Das erste Problem bei der Handhabung einer virtualisierten Umgebung besteht darin, eine Regel zu konfigurieren, die Ihre vCenter-Datenbankinformationen in die Inventardatenbank importiert. Dies ist erforderlich, um zu ermitteln, welche Geräte virtuell sind und welcher ESX-Hostserver mit diesen Geräten verbunden ist.
DTS benötigt schreibgeschützten Zugriff auf die vCenter-Datenbank.
Während der Ausführung dieser Regel werden die folgenden Tasks ausgeführt:
- Erstellen Sie Inventardatensätze für alle ESX Hostserver in der vCenter-Datenbank. Erfassen Sie dazu die Daten, die für die Softwarelizenzierung erforderlich sind (z. B. Prozessoren, Kerne und Abbilder, die derzeit den einzelnen virtuellen Hosts zugewiesen sind. Diese neuen Datensätzen werden in der Netzwerkansicht unter Virtuelle Betriebssystemhosts angezeigt.
- Bestimmen Sie, welche Datensätze in der Datenbank welchem virtuellen Hostserver zugeordnet sind. Wenn Sie im Inventar nach einem virtuellen Host suchen, sehen Sie ein neues Attribut: unter Virtuelle Hostdaten ist das Attribut Hostname gefüllt.
- Erstellen Sie Datensätze für die Prozessoren und Kerne, die dem virtuellen Hostserver zugeordnet sind. Das importierte Schlüsselfeld ist Computer.Prozess.Funktionen.Cores gesamt, das die Anzahl der dem Abbild zugewiesenen Kerne enthält.
Weitere Informationen hierzu finden Sie unter Assistent für den VMWare vCenter-Import.
Konfigurieren von Datacenter-Produktregeln
Das zweite Problem bei der Virtualisierung besteht darin, eine Regel zu konfigurieren, um die erweiterten Lizenzierungsrichtlinien eines Anbieters für die Software in solch einer Umgebung zu übernehmen und das kostengünstigste Lizenzierungsszenario zu ermitteln.
Das Grundkonzept ist, dass die Lizenz eines Anbieters sich auf mehr als ein Gerät erstrecken kann. Wenn Sie zum Beispiel über einen virtuellen Host im Inventar verfügen und in der Datenbank viele Abbilder vorhanden sind, die auf dem Host ausgeführt werden, benötigen Sie nur eine Einzellizenz, die alle Abbilder abdeckt.
Weitere Informationen hierzu finden Sie unter Datacenter-Produktassistent.
Wie diese Regeln zusammenarbeiten
Eine Datacenter-Produktregel aus dem Standardlieferumfang von DTS veranschaulicht, wie diesen beiden Regeltypen funktionieren. Öffnen Sie den Ordner Datacenter-Produkte > Alle Regeln, doppelklicken Sie auf die Regel Microsoft Windows Server Datacenter Virtual Environment Consolidation und klicken Sie auf Nur anzeigen.
Anzeigen der Regelkonfiguration
Diese Regel codiert die folgende Microsoft-Lizenzierungsrichtlinie: Wenn Sie einen ESX-Server haben, auf dem ein Windows Server-Abbild ausgeführt wird, reicht es aus, eine Windows Server Datacenter-Lizenz zu erwerben anstelle von einer Lizenz für jedes Windows Server-Abbild. Mit einer Datacenter-Lizenz können Sie beliebig viele Windows Server-Abbilder auf dem physischen Gerät ausführen, ohne eine Lizenz für jeden Prozessor im Host kaufen zu müssen.
Auf der ersten Seite des Assistenten wird das Produkt angezeigt, das Sie lizenzieren, in diesem Fall Microsoft Windows Server Datacenter 64-Bit 2012. Die Liste unter dem Produkt enthält die Software, nach der gesucht wird und die von dieser Lizenz abgedeckt ist, in diesem Fall alle Windows Server-Betriebssysteme.
Auf der nächsten Seite können Sie diese Regel für Ihre vCenter-Regeln ausführen. In diesem Fall führen Sie die Regel für alle konfigurierten vCenter-Regeln aus.
Die nächste Seite zeigt eine Abfrage, die auf mehrere Datensätze in der Datenbank verweist. In diesem Beispiel handelt es sich um Geräte, bei denen der Hostname Computer.Netzwerk.TCPIP.Hostname mit dem Hostnamen des virtuellen Abbilds Computer.Virtuelle Hostdaten.Hostname identisch ist.
Auf der letzten Seite des Assistenten werden die Grenzwerte für die Zuweisung von Datacenter-Software angezeigt, bei deren Überschreitung die Lizenzen ungültig werden. In diesem Fall ist Ermittlung der Anzahl der übereinstimmenden Geräte ausgewählt, also die Anzahl der diesem Host zugeordneten Geräte, auf denen ein Windows Server-Betriebssystem installiert ist.
Vor und nach Ausführung der Regel
Standardmäßig führt der nächtliche Software Manager-Dienst von Data Analytics eine Erkennung der lizenzierten Software für alle Regeln im Ordner Lizenzierte Software > Alle Regeln aus; in diesem Beispiel nimmt der Dienst alle Abbilder und die dort benötigten Lizenzen für Windows-Betriebssysteme auf.
Vor Ausführung dieser Regel werden im Inventar unter Lizenzierte Software und im Bericht „Executive Report Pack“ für Betriebssysteme alle virtuellen Geräte mit dem richtigen Betriebssystem aufgeführt.
Nach Ausführung der Regel ändert sich das Ergebnis. An dieser Stelle wird jedem virtuellen Host, der mit mindestens einem Windows Server-Betriebssystemprodukt verknüpft ist, ein Exemplar von Windows Server Datacenter 64-Bit 2012 zugewiesen, und in den virtuellen Abbildern wird der Eintrag unter „Lizenzierte Software – Windows-Betriebssystem“ entfernt. Im Bericht werden ebenfalls die gleichen Ergebnisse angezeigt.