Zusammenführen von Endpunktkonfigurationen

In diesem Abschnitt werden folgende Themen behandelt:

Wissenwertes zum Zusammenführen von Endpunktkonfigurationen

Beim Zusammenführen von Endpunktkonfigurationen fasst der Application Control Agent mehrere AAMP-Konfigurationsdateien, die auf einem Endpunkt gespeichert sind, zu einer einzigen Konfiguration zusammen. Attribute wie Gruppen, Benutzer, benutzerdefinierte Regeln und andere Regeltypen sowie Anwendungs- und Richtlinienbibliotheken aus den einzelnen Konfigurationen werden zur zusammengeführten Konfiguration hinzugefügt.

Beim Zusammenführen werden einzelne Konfigurationen zu einem Verzeichnis auf dem Endpunkt hinzugefügt. In einer Manifestdatei wird anschließend angegeben, welche Konfigurationen zusammengeführt werden sollen. Der Agent überwacht das Zusammenführungsverzeichnis und führt die Konfigurationen automatisch zusammen, sobald die Manifestdatei zum Verzeichnis hinzugefügt wird.

Durch das Zusammenführen von Endpunktkonfigurationen können unterschiedliche Unternehmensbereiche unabhängig voneinander an einem bestimmten Teil der Konfiguration arbeiten, die anschließend zu einer einzigen Konfiguration zusammengeführt werden.

Die Integration von System Center Configuration Manager wird beim Zusammenführen von Endpunktkonfigurationen nicht unterstützt.

Zusammenführen von Komponenten

Basiskomponenten

Bei jeder Zusammenführung ist eine Basiskonfiguration erforderlich. Dabei handelt es sich um die erste Konfiguration, zu der dann alle anderen Konfigurationen hinzugefügt werden. Die zusammengeführte Konfiguration übernimmt globale Attribute wie Meldungseinstellungen, Auditing, sowie Standardeinstellungen aus der Basiskonfiguration.

Es ist daher wichtig, die Einstellungen in der Basis zu definieren, die nicht zusammengeführt werden sollen.

Standardmäßig ist als Basiskonfiguration die AAMP-Datei festgelegt, die beim Speichern einer Live-Konfiguration auf einem Endpunkt erstellt wird:

%PROGRAMDATA%\AppSense\Application Manager\Configuration\configuration.aamp

Es kann jedoch jede beliebige Konfiguration des Verzeichnisses als Basiskonfiguration festgelegt werden.

Es können nur AAMP-Dateien der neuesten Version bei einer Zusammenführung berücksichtigt werden.

Komponentenkonfigurationen

Eine zusammengeführte Konfiguration besteht aus einer Basiskonfiguration und einer oder mehreren Komponentenkonfigurationen. Komponentenkonfigurationen sind AAMP-Dateien, die beim Zusammenführen zur Basiskonfiguration hinzugefügt werden. Damit Komponentenkonfigurationen bei der Zusammenführung berücksichtigt werden, müssen sie im Verzeichnis "MergeConfigs" gespeichert werden.

Verzeichnis "MergeConfigs"

In diesem Verzeichnis werden die zusammenzuführenden Komponentenkonfigurationen gespeichert und dort wird auch die Zusammenführung ausgelöst, sobald eine gültige Manifestdatei erkannt wird.

Beim Starten von "AMAgentService" auf einem Endpunkt wird das Verzeichnis "MergeConfigs" angelegt:

%PROGRAMDATA%\AppSense\Application Manager\MergeConfigs

Das Verzeichnis ist gesichert, sodass nur Administratoren darin schreiben können. Dadurch wird sichergestellt, dass Endbenutzer die zusammenzuführenden Konfigurationen nicht ändern können.

ManifestGen Tool

Application Control beinhaltet ein Befehlszeilentool, das die Zusammenführung von Konfigurationen und Snippets vereinfacht. Das ManifestGen-Tool erstellt die XML-Manifestdatei, die zum Definieren und Auslösen einer Konfigurationszusammenführung verwendet wird. Die XML-Datei enthält Details zu den zusammenzuführenden AAMP-Dateien und kann vorgeben, ob die Systemkonfigurationsdatei oder eine Komponentenkonfiguration als Basiskonfiguration für die Zusammenführung verwendet wird.

Um die Verwendung des Tools zu vereinfachen, fügen Sie den Speicherort des Tools zu folgendem Pfad hinzu Erweiterte Systemeigenschaften > Umgebungsvariablen > Pfad:

%PROGRAMME%\AppSense\Application Manager\Console

Manifeste

Das Manifest ist eine XML-Datei mit Details zu den zusammenzuführenden Konfigurationen. Sie gibt vor, ob die Basiskonfiguration enthalten ist. Das Manifest initiiert die Zusammenführung, sobald sie vom Agent im Verzeichnis "MergeConfigs" erkannt wird.

Manifeste werden mit dem Befehlszeilentool "ManifestGen" erstellt.

Die nachfolgende Tabelle enthält die Attribute und Tags, aus denen eine XML-Manifestdatei besteht:

Attribut/Tag Beschreibung
MergeManifest Der Stammknoten der Konfiguration.
MergeFiles Die Containermarkierung für die Liste der AAMP-Dateien, die bei der Zusammenführung berücksichtigt werden sollen.
FileEntry Name Identifiziert eine Konfiguration, die bei der Zusammenführung berücksichtigt werden soll. Die Datei muss dazu im Verzeichnis "MergeConfigs" vorhanden sein.
UseSystemBase "UseSystemBase" ist standardmäßig auf "true" gesetzt, falls nicht im Manifest vorhanden. Der Wert kann auf "true" oder "false" gesetzt werden. Damit wird vorgegeben, ob die Standardkonfigurationsdatei (.aamp) bei der Zusammenführung berücksichtigt werden soll oder nicht. Dabei handelt es sich konkret um die Live-Konfigurationsdatei unter "%ProgramData%\AppSense\Application Manager\Configuration\configuration.aamp".

Ist der Wert auf "true" gesetzt, muss die Basiskonfiguration bereits auf den Endpunkten vorhanden sein, wenn das Manifest bereitgestellt wird. Anderenfalls schlägt die Zusammenführung fehl.

Bei "false" wird die erste Konfiguration der MergeFiles-Liste als Basiskonfiguration herangezogen, es sei denn, es wird etwas anderes durch das Attribut "BaseConfig" definiert.

WaitForConfigs Bestimmt das Verhalten, wenn eine XML-Manifestdatei im Verzeichnis "MergeConfigs" erkannt wird und nicht alle benannten Konfigurationen vorhanden sind. Mögliche Einstellungen:

True – Dies ist die Standardeinstellung, falls nicht bereits im Manifest so definiert. Bei der Zusammenführung wird auf unbegrenzte Zeit gewartet, bis alle im Manifest aufgeführten Konfigurationen vorhanden sind. Anschließend wird die Zusammenführung durchgeführt. Die Einstellung bietet sich an, wenn Sie das Manifest mit den Konfigurationen Bereitstellen und unsicher sind, in welcher Reihenfolge diese zum Verzeichnis hinzugefügt werden. Zum Beispiel, wenn Sie eine MSI-Datei verwenden.

False – Die Zusammenführung schlägt fehl, wenn im Verzeichnis "MergeConfigs" ein Manifest erkannt wird, das auf Konfigurationen verweist, die nicht im Verzeichnis vorhanden sind.

Falls Sie ein Installationsprogramm verwenden, z. B. eine MSI-Datei, um die Konfigurationen und das Manifest via Push an die Endpunkte zu verteilen, wird empfohlen, das Attribut auf "true" zu setzen, da es keine Garantie dafür gibt, in welcher Reihenfolge die Konfigurationen und das Manifest hinzugefügt werden.

Dies gilt nicht, wenn Sie die Datei "SystemBase Configuration.aamp" verwenden. Falls das Manifest die Zusammenführung auslöst und die Datei "Configuration.aamp" nicht vorhanden ist, schlägt der Vorgang fehl. Es wird nicht auf die Basiskonfiguration gewartet.

Checksum

(Optional)

Eine eindeutige MD5-Prüfsumme für eine AAMP-Datei. Sofern im Manifest enthalten, muss die AAMP-Datei im Ordner "MergeConfigs" dieselbe Prüfsumme aufweisen, damit sie beim Zusammenführen berücksichtigt wird.

Basiskonfigurationen werden nicht anhand einer Prüfsumme referenziert.

Erstellen eines Manifests

  1. Speichern Sie die zusammenzuführenden Konfigurationen im Verzeichnis "MergeConfigs":

    %PROGRAMDATA%\AppSense\Application Manager\MergeConfigs

  2. Öffnen Sie die Befehlszeilenschnittstelle.
  3. Geben Sie cd %programdata%\AppSense\Application Manager ein, um das Verzeichnis zu ändern.
  4. Geben Sie manifestgen "C:\ProgramData\AppSense\Application Manager\MergeConfigs\*.aamp" ein.

Wenn Sie "manifestgen" im Ordner "MergeConfigs" ausführen, greift der Agent unmittelbar nach Erstellung auf das Manifest zu und beginnt sofort mit dem Zusammenführen.

Im Erfolgsfall wird die Datei "merge_manifest.xml" an folgendem Speicherort erstellt:

%PROGRAMDATA%\AppSense\Application Manager

Das Manifest kann nunmehr zum Auslösen der Zusammenführung und zum Erstellen einer Konfiguration verwendet werden.

Falls im Ausgabeverzeichnis bereits eine Datei vom Typ "merge_manifest.xml" vorhanden ist, schlägt der Vorgang fehl. Es wird kein neues Manifest erstellt und das derzeitige Manifest wird nicht überschrieben.

Zusätzliche Befehle

Suffix Beschreibung und Verwendung
-o

Ausgabedatei – Gibt an, wo die zusammengeführte Konfiguration erstellt werden soll, zum Beispiel:

manifestGen "C:\ProgramData\AppSense\Application Manager\MergeConfigs\*.aamp" -o C:\Configs

Erstellt ein Manifest, das eine zusammengeführte Konfiguration im Ordner "Configs" auf Laufwerk C anlegt.

-b

Basiskonfiguration – Identifiziert die Basiskonfiguration und schließt die Basiskonfiguration des Systems aus. Beispiel:

manifestGen "C:\ProgramData\AppSense\Application Manager\MergeConfigs\*.aamp" -b Config1.aamp

Erstellt ein Manifest, das eine zusammengeführte Konfiguration anlegt, wobei "Config1.aamp" als Basiskonfiguration festgelegt ist.

-nc Keine Prüfsummeneinträge – Jede im Manifest aufgeführte Konfiguration verfügt standardmäßig über eine MD5-Prüfsumme, die eine eindeutige Identifizierung der Konfiguration zulässt. Stimmt die Prüfsumme im Manifest nicht mit der Prüfsumme in der Konfiguration überein, schlägt das Zusammenführen der Konfigurationen fehl. Das Verwenden des Suffix "-nc" im ManifestGen-Tool bewirkt, dass Prüfsummen im Manifest nicht aufgeführt werden. Dies bedeutet, dass das Zusammenführen gelingt, sobald die Namen der Konfigurationsdateien korrekt sind. Der Prüfsummenwert ist dafür nicht relevant. Zum Beispiel:

manifestgen "C:\ProgramData\AppSense\Application Manager\MergeConfigs\*.aamp" -nc

-nw Das Standardverhalten beim Hinzufügen eines Manifests in das Verzeichnis "MergeConfigs" sieht vor, dass unbegrenzt darauf gewartet wird, bis alle Konfigurationen im Manifest vorhanden sind, um anschließend die Zusammenführung durchzuführen. Der Zusammenführungsprozess wartet jedoch nicht, falls eine Basiskonfiguration (baseconfig) und eine Schicht (layer) fehlen. Der Vorgang schlägt in dem Fall sofort fehl.

Bei Verwendung des Suffix "-nw" schlägt das Zusammenführen fehl, wenn die aufgeführten Konfigurationen beim Hinzufügen des Manifests zum Verzeichnis "MergeConfigs" nicht vorhanden sind. Zum Beispiel:

manifestgen "C:\ProgramData\AppSense\Application Manager\MergeConfigs\*.aamp" -nw

Wenn im Manifest fünf Konfigurationen aufgeführt sind und beim Hinzufügen des Manifests zum Verzeichnis "MergeConfigs" nur vier vorhanden sind, schlägt das Zusammenführen fehl.

Falls Sie ein Installationsprogramm wie MSI verwenden, um Konfigurationen und Manifeste via Push an Endpunkte zu verteilen, wird davon abgeraten, dieses Suffix zu verwenden, da es keine Garantie dafür gibt, in welcher Reihenfolge die Konfigurationen und Manifeste hinzugefügt werden.

Bearbeiten eines Manifests

Nach dem Erstellen kann ein Manifest bearbeitet werden, um die Attribute zu ändern, darunter die Basiskonfiguration und die Reihenfolge, in der die Zusammenführung stattfinden soll.

Wenngleich Manifeste in einem Texteditor erstellt und bearbeitet werden können, empfiehlt sich die Verwendung des ManifestGen-Tools, da dieses gewährleistet, dass die Datei "merge_manifest.xml" das richtige Format aufweist. Falls in einem Dateinamen beispielsweise ein "&" vorkommt, ignoriert das ManifestGen-Tool dieses, um die Gültigkeit der XML-Datei zu gewährleisten.

Mit dem Befehl

manifestgen "C:\ProgramData\AppSense\Application Manager\MergeConfigs\*.aamp" -b mergeconfigs\config3.aamp

wird beispielsweise ein Manifest erstellt, das die Basiskonfiguration des Systems nicht beinhaltet und in dem "config3.aamp" als Basiskonfiguration festgelegt ist.

<MergeManifest UseSystemBase="false" WaitForConfigs="true">

<MergeFiles>

<FileEntry Name="config3.aamp" BaseConfig="true" Checksum="e899e0f9a5afee4eb502072a61c2eo" />

<FileEntry Name="config2.aamp" Checksum="e899e0f9a5afef5e4eb502072ac2e0" />

<FileEntry Name="config1.aamp" Checksum="b50576a6d743cf361c37b64bcaca75" />

</MergeFiles>

</MergeManifest>
Um das Manifest zu bearbeiten, öffnen Sie es in einem Texteditor, nehmen Sie die erforderlichen Änderungen vor und speichern Sie die Datei.

In diesem Beispiel ist "UseSystemBase" auf "true" gesetzt und der Befehl "BaseConfig-"true"" wurde aus der Datei "config3.aamp" entfernt. Die Reihenfolge der Zusammenführung wurde ebenfalls geändert.

<MergeManifest UseSystemBase="true" WaitForConfigs="true">

<MergeFiles>

<FileEntry Name="config1.aamp" Checksum="b50576a6d743cf361c37b64bcaca75" />

<FileEntry Name="config2.aamp" Checksum="e899e0f9a5afef5e4eb502072ac2e0" />

<FileEntry Name="config3.aamp" Checksum="e899e0f9a5afee4eb502072a61c2eo" />

</MergeFiles>

</MergeManifest>
Beim Zusammenführen wird die .aamp-Datei der System-Basiskonfiguration als Basiskonfiguration eingeschlossen und die Reihenfolge, in der die Komponentenkonfigurationen in der Basis zusammengeführt werden, wird umgekehrt.

Werden "BaseConfig="true"" für eine Konfiguration und "UseSystemBase="true"" in ein und demselben Manifest festgelegt, kommt es zu einem Konflikt und das Zusammenführen schlägt fehl.

Leeres Manifest

Das Hinzufügen eines leeren Manifests zum Verzeichnis "MergeConfigs" bewirkt, dass alle AAMP-Konfigurationen innerhalb des Verzeichnisses automatisch zusammengeführt werden. Die Konfigurationen werden in alphabetischer Reihenfolge zusammengeführt und als Basis wird die an folgendem Speicherort gefundene "configuration.aamp" festgelegt:

%ProgramData%\AppSense\Application Manager\Configuration

Ist diese AAMP-Datei nicht vorhanden, schlägt das Zusammenführen fehl.

Öffnen Sie zum Erstellen eines leeren Manifests eine neue Datei in einem Texteditor, erstellen Sie eine Datei mit null Byte und speichern Sie sie unter dem Namen "merge_manifest.xml".

Dieselbe Zusammenführung wird erzielt, wenn Sie ein Manifest verwenden, das nicht vollständig leer ist und keine Details der zusammenzuführenden AAMP-Dateien enthält:

<MergeManifest UseSystemBase="true" WaitForConfigs="true"

</MergeManifest>

Damit erzielen Sie dieselben Ergebnisse wie mit einem leeren Manifest, können jedoch das Attribut "UseSystemBase" verwenden. Wenn Sie dies auf "false" setzen, verwendet die Zusammenführung die alphabetisch erste Konfiguration im Verzeichnis "MergeConfigs" als Basis.

Zusammenführen von Konfigurationen

Nachdem Sie ein Manifest erstellt und Ihre Konfigurationen zum Zusammenführen auf den Endpunkten platziert haben, können Sie das Zusammenführen auslösen und eine neue Konfiguration erstellen.

Eine Zusammenführung wird ausgelöst, wenn die Datei "merge_manifest.xml" im Verzeichnis "MergeConfigs" erkannt wird, in dem alle zusammenzuführenden Konfigurationen enthalten sind.

Werden im Manifest Konfigurationen aufgeführt, die sich nicht im Verzeichnis "MergeConfigs" befinden, wird die Zusammenführung solange verzögert, bis alle Konfigurationen vorhanden sind.

Durch Verwenden von "-nw" kann ein Manifest erstellt werden, welches das Fehlschlagen der Zusammenführung bewirkt, falls keine der aufgeführten Konfigurationen vorhanden sind.

Erfolgreiches Zusammenführen

Wenn das Manifest korrekt ist und die aufgeführten Konfigurationen im Verzeichnis "MergeConfigs" vorhanden sind, wird die Datei "merged_configuration.aamp" erstellt und als Live-Konfiguration auf Endpunkten verwendet.

Zusätzlich zur neuen Konfiguration (merged_configuration.aamp) wird eine Kopie des erfolgreichen Manifests (last_merge_manifest.xml) zum Ordner hinzugefügt, um einen Datensatz zur Zusammenführung und ein Backup des Manifests bereitzustellen. Die ursprüngliche Datei "merge_manifest.xml" wird gelöscht, sobald die Zusammenführung abgeschlossen ist.

Die Datei "configuration.aamp" wird während einer Zusammenführung nicht geändert und vom Agent nicht weiter verwendet, es sei denn, sie wird aktualisiert oder die Datei "Merged_Configuration.aamp" ist nicht vorhanden.

Fehlerhaftes Zusammenführen

Falls während der Zusammenführung ein Fehler auftritt, schlägt die Zusammenführung fehl, ohne dass eine neue Konfigurationsdatei erstellt wird. Eine Zusammenführung kann in folgenden Fällen fehlschlagen:

  • Die im Manifest angegebenen Prüfsummen stimmen nicht mit denen der eigentlichen Konfigurationen überein und "WaitForConfigs" ist auf "false" gesetzt.
  • Das Manifest enthält den Befehl "-nw" und eine oder mehrere der im Manifest angegebenen Konfigurationen sind beim Hinzufügen des Manifests nicht im Verzeichnis "MergeConfigs" vorhanden.
  • In zwei der zusammenzuführenden Konfigurationen wird derselbe Anzeigename verwendet.
  • "UseSystemBase" ist auf "true" gesetzt und beim Auslösen der Zusammenführung ist keine Basiskonfiguration vom Typ "configuration.aamp" vorhanden.
  • Ein Manifest ist ungültig.
  • Eine oder mehrere Konfigurationen sind beschädigt.

Im Anschluss an eine fehlgeschlagene Zusammenführung wird die Datei "merge_manifest.xml" gelöscht und eine Kopie des fehlgeschlagenen Manifests ("failed_merge_manifest.xml") wird zum Verzeichnis hinzugefügt.

Weitere Details zu Fehlern beim Zusammenführen finden Sie bei Verwenden der Windows-Ereignisanzeige (siehe Windows-Protokoll > Anwendungen). Im Ereignis wird der Grund für das Fehlschlagen angezeigt sowie die Konfiguration, die das Fehlschlagen verursacht hat.

Verhalten beim Zusammenführen

Die nachfolgende Tabelle enthält eine Liste der zusammengeführten Konfigurationsattribute sowie eine Erläuterung des Verhaltens.

Konfigurationsattribut Zusammengeführt? Verhalten
Regeln (Gruppen, Benutzer, Skript, benutzerdefiniert, Gerät und Prozess) Yes Die zusammengeführte Konfiguration enthält alle Regeln aus den Einzelkonfigurationen. Sind im Trigger zwei Regeln vorhanden, die sich auf dieselbe Anwendung auswirken, werden sie parallel ausgeführt. Der Inhalt der einzelnen Regeln wird nicht zusammengeführt.
Anwendungsgruppen Yes Die zusammengeführte Konfiguration enthält alle Anwendungsgruppen der Konfigurationsschichten. Anwendungsgruppen sind in der Nicht-Basis-Konfiguration eindeutig und werden alle in der abschließenden Konfiguration zusammengeführt.
URM-Richtlinien Yes Die zusammengeführte Konfiguration enthält alle URM-Richtlinien der Konfigurationsschichten. URM-Richtlinien sind in der Nicht-Basis-Konfiguration eindeutig und werden alle in der abschließenden Konfiguration zusammengeführt.
Auditing Nein Die Ereignisse der Basiskonfiguration werden in der zusammengeführten Konfiguration verwendet, während die der Komponentenkonfigurationen ignoriert werden.
Engineeringschlüssel Nein Zusammengeführte Konfigurationen übernehmen die Engineeringschlüssel der Basiskonfiguration. Einstellungen aus Komponentenkonfigurationen in der Zusammenführung werden verworfen. Es ist daher wichtig, die in der zusammengeführten Konfiguration erforderlichen Engineeringschlüssel zur Basiskonfiguration hinzuzufügen.
Standardoptionen Nein Zusammengeführte Konfigurationen übernehmen die Standardoptionen der Basiskonfiguration, z. B. Aktivieren der Verwaltung von Benutzerrechten. Einstellungen aus Komponentenkonfigurationen in der Zusammenführung werden verworfen. Es ist daher wichtig, die in der zusammengeführten Konfiguration erforderlichen Standardschlüssel zur Basiskonfiguration hinzuzufügen.
Meldungseinstellungen Nein Zusammengeführte Konfigurationen übernehmen die Einstellungen der Basiskonfiguration, z. B. die dem Benutzer angezeigte Meldung bei Self-Elevation durch den Benutzer. Einstellungen aus Komponentenkonfigurationen in der Zusammenführung werden verworfen.
Archivierungseinstellungen Nein Zusammengeführte Konfigurationen übernehmen die Archivierungseinstellungen der Basiskonfiguration, z. B. Aktivieren der Archivierung. Einstellungen aus Komponentenkonfigurationen in der Zusammenführung werden verworfen.
Konfigurationen des Modus für Berechtigungsermittlung Nein Zusammengeführte Konfigurationen übernehmen die Einstellungen für den Modus für Berechtigungsermittlung der Basiskonfiguration, z. B. ausgeblendete Anwendungen und Dateien. Einstellungen aus Komponentenkonfigurationen in der Zusammenführung werden verworfen.
Einstellungen für URL-Umleitung Nein Zusammengeführte Konfigurationen übernehmen die URL-Einstellungen der Basiskonfiguration, z. B. konfigurierte Verbindungstypen oder IP-Bereiche. Einstellungen aus Komponentenkonfigurationen in der Zusammenführung werden verworfen.
Einstellungen für Prüfereignisfilterung Nein Zusammengeführte Konfigurationen übernehmen die Einstellungen für die Prüfereignisfilterung der Basiskonfiguration. Einstellungen aus Komponentenkonfigurationen in der Zusammenführung werden verworfen.

Regeln für Live-Konfigurationen

Wird eine Live-Konfiguration auf einem Endpunkt geöffnet oder gespeichert, verweist sie auf:
%ProgramData%\AppSense\Application Manager\Configuration\configuration.aamp

Um das Zusammenführen von Konfigurationen zu unterstützen, kann die Live-Konfiguration auch verweisen auf:

%ProgramData%\AppSense\Application Manager\Configuration\Merged_Configuration.aamp

Der Agent überwacht das Verzeichnis "%ProgramData%\AppSense\Application Manager\Configuration" auf neue Konfigurationen. Wird eine Änderung erkannt, lädt der Agent eine neue Konfiguration unter Berücksichtigung der folgenden Reihenfolge:

  1. Merged_Configuration.aamp
  2. configuration.aamp

Ist im Verzeichnis eine Konfiguration vom Typ "Merged_Configuration.aamp" vorhanden, wird sie als Live-Konfiguration festgelegt. Bei Entfernung der Datei verwendet der Agent weiterhin die im Arbeitsspeicher befindliche Version. Er wechselt erst zur Datei "configuration.aamp", nachdem er neu gestartet wurde.

Verhalten bei Aktualisierung der Live-Konfiguration

Mit dem Engineeringschlüssel "BaseConfigMergeBehavior" definieren Sie, welche Auswirkungen es auf die Live-Konfiguration hat, wenn eine Datei vom Typ "Configuration.aamp" über Management Center via Push oder über eine andere Bereitstellungsmethode an die Endpunkte verteilt wird.

Durch Definieren des Engineeringschlüssels "BaseConfigMergeBehavior" lässt sich das Verhalten der Live-Konfiguration ändern:

  • Neu zusammenführen – Erkennt der Agent die Konfiguration auf einem Endpunkt, wird eine Zusammenführung auf Basis der Datei "last_merge_manifest.xml" ausgelöst, wobei die neue Konfigurationsdatei (.aamp) enthalten ist. Durch das Zusammenführen wird eine neue Datei "Merged_Configuration.aamp" erstellt, welche die aktuelle Live-Konfiguration ersetzt. Die Datei "last_merge_manifest.xml" muss vorhanden sein, damit das Zusammenführen nicht fehlschlägt.
  • Ersetzen – Wenn der Agent die Konguration auf dem Endpunkt erkennt, ersetzt er die Live-Konfiguration "Merged_Configuration.aamp". Im Anschluss an die erfolgreiche Bereitstellung der neuen Datei "configuration.aamp" wird die Datei "Merged_Configuration.aamp" aus dem Verzeichnis gelöscht.

Zusammenführen von Endpunktkonfigurationen – Prüfereignisse

Neue Prüfereignisse für das Zusammenführen von Endpunktkonfigurationen wurden zu Application Control hinzugefügt. Bei Verwendung der Windows-Ereignisanzeige (siehe Windows-Protokoll > Anwendungen) werden weitere Details erkennbar, z. B. wodurch das Fehlschlagen der Zusammenführung verursacht wurde.

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