Umgebungsaktionen

Mit Umgebungsaktionen können sowohl Umgebungsvariablen als auch Sitzungsvariablen auf verwalteten Endpunkten konfiguriert werden. Bei Auslösung können beide Arten von Variablen eingerichtet oder gelöscht werden und Umgebungsvariablen können außerdem angehängt werden.

In diesem Abschnitt werden folgende Themen behandelt:

Umgebungsvariablen

Es gibt zwei häufige Arten von Umgebungsvariablen – Benutzer- und Systemumgebungsvariablen. Benutzerumgebungsvariablen werden in den Benutzertriggern in Environment Manager gesetzt und Systemumgebungsvariablen in den Computertriggern.

In Aktionen gesetzte Umgebungsvariablen stehen allen untergeordneten Aktionen, Triggern und zukünftigen Triggern zur Verfügung. Variablen können auch von anderen Anwendungen wie etwa Windows Explorer genutzt werden, allerdings erst nachdem der Trigger, der die Aktion enthält, abgeschlossen ist.

  • In Benutzerumgebungsvariablen sind typischerweise Daten zu Ressourcen und Einstellungen des Benutzers gespeichert.

    Beispiele für Benutzerumgebungsvariablen sind %TEMP%, die auf den Ordner eines Benutzers, in dem temporäre Dateien gespeichert sind, zeigt und %HOMEPATH%, die auf das Profilverzeichnis eines Benutzers zeigt.

  • Systemumgebungsvariablen beziehen sich typischerweise auf Speicherorte von wichtigen Ressourcen des Betriebssystems oder die Architektur.

    Beispiele für Systemumgebungsvariablen sind %windir%, also der Pfad zum Windows-Verzeichnis, und %ProgramFiles%, was auf den Speicherort des Verzeichnisses mit den Programmdateien zeigt.

Sitzungsvariablen

Sitzungsvariablen stellen eine Alternative zu Umgebungsvariablen dar. Sie ermöglichen, dass Daten eine Environment Manager-Konfiguration ohne die Einschränkungen bezüglich Lebensdauer und Umfang durchlaufen, die für Umgebungsvariablen gelten. Sitzungsvariablen dehnen sich auf mehrere Prozesse für einen festgelegten Benutzer und eine festgelegte Sitzung aus.

Sitzungsvariablen können an allen Stellen in Environment Manager verwendet oder erweitert werden, an denen auch Umgebungsvariablen verwendet werden können. Sie können verwendet werden, um die genannten Dateipfade für Aktionen zum Zuordnen von Laufwerken und zur Ordnerumleitung anzuwenden. Ihr Einsatz bietet sich insbesondere für Skripte an, die in benutzerdefinierten Aktionen und Bedingungen verwendet werden.

Aktionen für Umgebungsvariablen und Sitzungsvariablen

Festlegen einer Umgebungsvariable

Geben Sie den Variablennamen und den Variablenwert ein.

Eine Liste der auf dem Computer vorhandenen und verfügbaren Umgebungsvariablen, auf dem die Environment Manager-Konsole ausgeführt und angezeigt wird. Diese können ausgewählt und deren Variablenwerte nach Bedarf bearbeitet werden.

Die Umgebungsvariable wird mit dem festgelegten Wert an verwalteten Endpunkten eingerichtet.

Anhängen einer Umgebungsvariable

Geben Sie den Variablennamen und den anzuhängenden Variablenwert ein und wählen Sie die Option Trennzeichen aus, damit Trennzeichen zwischen den vorhandenen Werten für Variablen und Anfügen gesetzt werden. Die ausgewählte Umgebungsvariable wird so aktualisiert, dass der angehängte Wert mit dem eingegebenen Trennzeichen eingeschlossen ist.

Eine Liste der auf dem Computer vorhandenen und verfügbaren Umgebungsvariablen, auf dem die Environment Manager-Konsole ausgeführt und angezeigt wird. Diese können durch Eingabe des anzuhängenden Variablenwerts und des Trennzeichens ausgewählt und angehängt werden.

So können Sie beispielsweise die Umgebungsvariable PATH mit einem neuen Speichort anhängen, wobei als Trennzeichen ein Semikolon festgelegt ist.

Löschen einer Umgebungsvariable

Geben Sie den Variablennamen ein, der aus den verwalteten Endpunkten gelöscht werden soll.

Eine Liste der auf dem Computer vorhandenen und verfügbaren Umgebungsvariablen, auf dem die Environment Manager-Konsole ausgeführt und angezeigt wird. Diese können für den Löschvorgang ausgewählt werden.

Festlegen einer Sitzungsvariable

Geben Sie den Variablennamen und den Variablenwert ein, der in der Konfiguation von Environment Manager verwendet werden soll.

Die Sitzungsvariable wird mit dem festgelegten Wert an verwalteten Endpunkten eingerichtet.

Löschen einer Sitzungsvariable

Geben Sie den Namen der Sitzungsvariable ein, die nicht mehr in Environment Manager verwendet werden soll.

Format von Sitzungsvariablen

Bei Sitzungsvariablen spielt die Groß-/Kleinschreibung keine Rolle und sie werden durch einschließende runde Klammern und ein vorangestelltes $-Zeichen referenziert. Beispiel:

$(Sitzungsvariable)

Falsch formatierte Sitzungsvariablen können nicht erweitert werden. In der Tabelle unten sind einige Beispiele für erfolgreiche und nicht erfolgreiche Erweiterungen aufgelistet.

In diesen Beispielen wurde die Variable "valid_variable" auf "SessionVariableValue" gesetzt.

Referenz Erweiterung
$(valid_variable) SessionVariableValue
$(variable_does_not_exist) $(variable_does_not_exist)
$() $()
$no_brackets_defined $no_brackets_defined
$(missing_closing_bracket $(missing_closing_bracket
$missing_opening_bracket) $missing_opening_bracket)
$(valid_variable) $(Valid_Variable) $(vALID_vARIABLE) $(VALID_VARIABLE) SessionVariableValue
$(valid_variable$(valid_variable)) $(valid_variable$(valid_variable))
$(valid_variable)) SessionVariableValue)
$((valid_variable) $((valid_variable)

Standardsitzungsvariablen

Environment Manager umfasst drei integrierte Sitzungsvariablen:

  • SessionID – Die aktuelle Kennung der Sitzung
  • UserSID – Die Sicherheits-ID des Benutzers
  • UserTemp – Der Speicherort des temporären Benutzerverzeichnisses

Diese können in Aktionen und Bedingungen verwendet sowie mit der Option "Einfügen" schnell zu benutzerdefinierten Skripten hinzugefügt werden.

Sitzungsvariablen – Beispiele

Verwendung von Sitzungsvariablen in Aktionen zu Richtlinien

Im Beispiel unten wird ein Laufwerk mithilfe einer Sitzungsvariablen Benutzern beim Öffnen von Word zugeordnet. Die Sitzungsvariable wird beim Anmelden gesetzt und hängt von der Zugehörigkeit zur Active Directory-Organisationseinheit ab.

Mit einer beim Anmelden ausgeführten If Else-Bedingung wird die Organisationseinheit eines Benutzers geprüft und eine Benutzergruppen-Sitzungsvariable für die Gruppe gesetzt. Wenn der Benutzer beispielsweise zum Vertrieb gehört, wird die Benutzergruppen-Sitzungsvariable auf "Vertrieb" gesetzt.

Session Variable Example 1

Eine Aktion "Laufwerk zuordnen" wird ausgeführt, wenn ein Benutzer Word öffnet und ein Laufwerk dem folgenden Speicherort zugeordnet wird:

\\Docs\$(UserGroup)

$(UserGroup) wird auf den beim Anmelden gesetzten Wert erweitert. Wenn der Benutzer beispielsweise zum Vertrieb gehört, erweitert die Sitzungsvariable die Zuordnung des Laufwerks wie folgt:

\\Docs\Sales

Session Variable Example 2

Verwenden von Sitzungsvariablen in benutzerdefinierten Aktionen

Dieses Beispiel zeigt, wie Sitzungsvariablen in Skripten mit benutzerdefinierten Environment Manager-Aktionen verwendet werden können.

Zum Trigger "Anmelden > Vor Desktop" wurden zwei Aktionen hinzugefügt – eine, mit der zwei Sitzungsvariablen gesetzt werden, und eine, mit der ein Laufwerk mithilfe dieser Variablen zugeordnet wird.

Session Variable example 3

Benutzerdefinierte Aktion

Mit dem folgenden Skript in einer benutzerdefinierten Aktion wird der Benutzername aus der Umgebung geholt. Außerdem werden zwei Variablen festgelegt – $(first_letter) und $(first_two_letters).

$user = $env:USERNAME

if ($user.Length -gt 1)

{

 $first_letter = $user[0]

 $first_obj = New-Object -ComObject "EmClient.SetValue"

 $first_obj.Name = "first_letter"

 $first_obj.Value = $first_letter

 $first_obj.Apply("")

 

 $first_two_letters = $user[0] + $user[1]

 $second_obj = New-Object -ComObject "EmClient.SetValue"

 $second_obj.Name = "first_two_letters"

 $second_obj.Value = $first_two_letters

 $second_obj.Apply("")

}

Aktion "Datei zuordnen"

Die in der benutzerdefinierten Aktion gesetzten Sitzungsvariablen werden in der Aktion "Laufwerk zuordnen" verwendet, um jedem verwalteten Benutzer ein Laufwerk zuzuordnen:

%SYSTEMDRIVE%\%SESSIONNAME%\$(first_letter)\$(first_two_letters)\Home

Verwandte Themen